Amateurfunk mit Meerblick - POTA Aktivierung Mönchgut Nature Reserve
Eine Kurzreise an die Ostsee lohnt sich eigentlich immer. Für Berliner ist das Meer im Norden die hauseigene Badewanne. Im November ist aber eher eisbaden angesagt, falls man das mag. Ich nicht. Aber ich mag es, egal in welcher Jahreszeit, aufs Meer zu gucken, den Strand entlang zu wandern und den Wellen zuzuhören. Und zwar nicht nur den Wellen des Wassers, sondern durchaus auch Funkwellen. Also wird die Funkanlage am Strand aufgebaut. Unser Urlaubs-QTH befindet sich nämlich mitten im Pota-Park DE-0174. Hier hat man freie Auswahl bei der Platzwahl, denn der Park zieht sich über die ganze Halbinsel. Also Premium-Platz mit Meerblick.
Während ich die Radiale ausbreite kommt der erste neugierige Passant mit der bekannten Frage, was ich denn hier messen würde. Und tatsächlich bin ich gerade dabei, das Stehwellenverhältnis zu messen. Ich erläutere ihm also kurz was ich hier tue, und wahrscheinlich wollte er es gar nicht so genau wissen… er zieht weiter. Mein Pota-Ritual ist es, erstmal die anderen Pota-Spots “abzugrasen”, bevor ich selbst rufe.
Während ich das erste Park-To-Park-QSO führe, kommt ein weiterer neugieriger Passant. Geduldig wartet er ab, bis ich ihm signalisiere, dass ich nun Zeit habe und wir reden ein wenig über das Funken im allgemeinen. Dass er früher CB gemacht hat verrät er mir, und dass er auch selbst Antennen gebaut und mit viel zu viel Leistung illegal gefunkt hat. Diese Geschichte hört man von vielen CB-Funkern, die von früher erzählen. Jedenfalls freut er sich, dass es noch Menschen gibt, die Funkbetrieb machen und zieht dann weiter.

Ich suche mir eine freie Frequenz und habe meine benötigten 10 QSOs recht schnell erreicht. Mittlerweile ist die Sonne hinterm Berg verschwunden und der kalte Meereswind hat mich ganz schön eingefroren. Ich freue mich schon auf den Frühling, und entspanntes rumhängen im Park ohne Nieselregen und Kälte. Aber erstmal auf eine heiße Dusche in der Ferienwohnung.